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Freitag, 29. August 2008

Eriksdalsbadet

Heute war es dann endlich mal soweit, ich bin ins Eriksdalsbadet gegangen. Während Reik schon öfter da war, war es für mich das erste Mal. Ich bin keine super Wasserratte, im Gegensatz zu Reik, aber schwimmen ist ja schließlich auch Sport.

Während Reik also den Fitnessgerätebereich unsicher machte, machte ich mich auf den Weg ins Wasser. Das Eriksdalbadet ist groß und vom Schwimmbecken unten konnte man oben die Fleißigen auf den Laufgeräten sehen.

In schwedischen Schwimmhallen gibt es ja immer einen Bereich, der für die Schwimmer abgetrennt ist. Hier schwimmt man im Kreis. So auch heute. Leider war es etwas voller und manche schwimmen eben sehr langsam. So hängt man mitten im Becken (es waren 3-4 Bahnen abgetrennt) hinter irgendjemand im „Stau“.

Wer mich kennt, der weiß, ich bin nicht die geduldigste Person und sowas macht mich schon schnell unruhig. Aber naja, man kann diesem „Stau“ aus dem Weg gehen in dem man immer die Lücken abpasst und dann erst schwimmt. Klappt nicht immer, aber meistens. Dann waren da aber auch Kinder, die vom Beckenrand immer ins Wasser springen mussten. Macht mir eigentlich nicht wirklich was, aber heute war es dafür einfach zu voll.

Neben dem abgetrennten Bereich gibt es auch eine „Snabbban“. Meisten nur eine Bahn für alle Schnellschwimmer. Also Krauler oder so. Lahmis wie ich haben dort nichts zu suchen.

Auf den restlichen Bahnen hat heute die Polzei trainiert. Wie aufregend. Kraueln und all sowas konnte ich beobachten. Sie hatten zwei Trainer mit Trillerpfeifen.

Dann gibt es im Eriksdalsbadet auch noch ein Adventurebecken, welches ich natürlich auch austesten musste. Im Gegensatz zu dem normalen Schwimmbecken war dieses Becken super warm. Tat ganz gut, denn es war mir etwas kalt.

Hier gab es (ich glaube) zwei Rutschen und jede Menge zu entdecken. Für Kinder jedenfalls. Wer also Kinder hat, der ist hier genau richtig. Man kann auch nach Außen schwimmen, wo sich noch ein kleines Becken befindet.

Im Großen und Ganzen will ich wieder ins Eriksdalbadet. Es ist schön groß und sauber, was man über manch anderes Stockholmer Schwimmbad nicht behaupten kann. Und zu Stoßzeiten sind alle Schwimmhallen voll.

Der Eintritt war mit 75 Schwedischen Kronen für 3 Stunden auch ganz erträglich.

Donnerstag, 28. August 2008

Schweden als Arbeitnehmer

Ich wollte seit längerem mal etwas darüber schreiben, wie es so ist für einen schwedischen Arbeitgeber zu arbeiten. Sicherlich ist es auch hier von Firma zu Firma unterschiedlich. Ich kann nur von Erlebnissen in meiner Firma berichten.

Das Schweden nicht gerade als Land bekannt ist, wo viele Überstunden gemacht werden, war mir bereits in Deutschland klar. In diesem Punkt haben sich meine Erwartungen auf jeden Fall erfüllt. Gegenüber vielen deutschen IT-Unternehmen, wo es fast täglich länger geht, Wochenendschichten mehrmals im Jahr anfallen und man fast schon schief angeschaut wurde wenn man „nur“ 8 Stunden jobbt - ist in Schweden das totale Gegenteil der Fall. Besonders für amerikanische Unternehmen, die in Schweden Niederlassungen haben, ist das Land ein „Nightmare“. Alle sind relaxed, gehen pünktlich nach Hause und im Sommer pochen sie auch noch auf ihre 5 Wochen Urlaub am Stück.

Wir hatten uns seit Anfang Juni ein neues Major Projekt auf die Schultern geladen, nachdem bekannt wurde dass im Herbst in Italien der Markt für Sportwetten geöffnet wird. Trotzdem der Zeitrahmen mehr als eng war, wurden keine Überstunden vorgeschrieben sondern nur nett danach gefragt. Eine völlig neue Erfahrung für mich. Der Deal war, dass alle Überstunden bis Ende des Projekts bezahlt werden obwohl in meinem Arbeitsvertrag alle Überstunden eigentlich pauschal mit einer Woche extra Urlaub abgegolten sind. Zusätzlich zur Vergütung, durfte man täglich Abendessen bestellen, an dem sich die Firma finanziell je Abend und Angestelltem beteiligte. Oben drauf wurden zwei Meilensteine mit Zielvorgaben festgesetzt, für deren Erreichen auch noch einmal ein Bonus in Aussicht gestellt wurde. Trotz der ganzen Goodies, gab es dennoch viele schwedische Kollegen die trotzdem keine Überstunden machten. Es blieb halt freiwillig.

Ich möchte anmerken, dass mir die deutsche Antreiberei trotzdem manchmal fehlt. Ich denke manchmal ist es einfach notwendig zu sagen, dass jetzt bitte alle mal länger machen um das Projekt zu Ende zu stemmen. Naja, hier ist eben alles etwas lockerer.

Noch eine andere Anekdote, die sich letzte Woche zugetragen hat. Unsere größere Abteilung, die mehr als 100 Leute umfasst, hat einmal im Monat ein festes Meeting an dem irgendwelche Präsentationen gezeigt und Neuigkeiten besprochen werden. Dummerweise fiel das Meeting letzte Woche genau in die Hochsprung Entscheidung bei den Olympischen Spielen. An dieser Entscheidung nahm auch die schwedische Goldhoffnung Stefan Holm teil. Da im Konferenzraum der Wettkampf live über Projektor lief, konnte das Meeting erst 15 Minuten später anfangen. Jedes mal wenn mein Boss gerade in seine Präsentation eintauchte, rief jemand auf schwedisch, dass Holm gleich springen würde. Daraufhin musste natürlich auf TV umgeschaltet werden. Das Ganze wiederholte sich drei- oder viermal bis klar wurde, dass Schweden diesmal ohne Gold ausgehen würde. In meinen bisherigen Anstellungen wäre ähnliches undenkbar gewesen. Wenn der Big Boss spricht, gibt es keine Unterbrechungen.

Sehr positiv finde ich die Bereitschaft der Schweden in Meetings Englisch zu sprechen. Den Anteil an Nicht-Schweden würde ich in meiner Firma auf ungefähr 10 Prozent schätzen. Ich habe rund 2 oder 3 Meetings am Tag. Egal ob 2 oder 50 andere Kollegen mit im Raum sitzen, sobald sie sehen dass ich dabei bin reden alle Englisch, ohne das ich darum bitten muss. Auch zur Verabschiedung zweier langjähriger Kollegen inklusive deren Dankesreden wurde Englisch gesprochen. Schon ungewöhnlich, seine Abschiedsrede in einer anderen Sprache zu halten. Dafür muss man sagen, dass beim gemeinsamen Mittagessen oft untereinander in Schwedisch gesprochen wird. Soweit geht die Rücksichtnahme dann doch nicht, aber Verstehen klappt inzwischen auch schon ganz gut.

Selbst scannt der Mann

Beim heutigen Monatseinkauf im schwedischen Supermarkt unserer Wahl - Willys - hatten wir nun endlich einmal das Vergnügen die super-angesagten Selbstscanner Teile auszuprobieren. Bei den schwedischen Supermarktketten ICA und Coop gibt es die kleinen Handscanner, mit denen der Kunde seine Ware selbst einscannt, ja schon eine ganze Weile. Der neue Willys im Stockholmer Stadteil Alvsjö ist nun der erste Supermarkt von dieser Kette den ich kenne, die mit diesen Geräten ausgestattet sind.

Die pfiffige Idee die dahinter steckt, ist es den Kunden zum Kassierer zu machen. Ausgestattet mit einem Handgerät zum Einscannen der Strichcodes, wird die Ware vorher selbst eingescannt bevor sie im Warenkorb landet. Der Vorteil ist, dass man nicht mehr ewig an der Kasse anstehen muss. Einfach Scanner wieder zurückstellen, Maestro-Karte durchziehen und abrocken. Das man mit einem bekloppten Scanner durch den Laden tigert und teilweise fünf Minuten versucht nicht funktionierende Strichcode-Etiketten einzulesen, sei hier mal unter den Teppich gekehrt.

Und so funktioniert der Spaß. Zunächst muss man sich zum „Självscannen“ anmelden. Kurze Anmeldung im Laden ausgefüllt, schwedischen Ausweis rübergeschoben und schon kann es losgehen. Das mit dem Ausweis ist leider ein KO Kriterium für alle Touris, die das Einscannen mal eben schnell ausprobieren wollen. Naja irgendwas ist ja immer. Jedenfalls reicht der nette Willys Verkäufer einem nach ausgefülltem Formular eine Plastikkarte rüber. Mit dieser geht man dann zur Wand, wo zirka 100 Handscanner hängen. Einmal die Karte durchgezogen und einer der Scanner leuchtet auf und ist damit einsatzbereit.

Ansonsten gibt es nicht viel Magie. Ware aus dem Regal nehmen, Strichcode einscannen und fertig ist der Lack. Bei Obst und Gemüse wird der Strichcode auf das Klebe-Etikett gedruckt. Ein toller Vorteil ist, dass man bereits während des Einkaufs den Gesamtpreis im Auge behält (um beispielsweise die Freundin noch rechtzeitig und vorm Sprengen des Monatsbudgets einbremsen zu können).

Am Ende des Einkaufs kommt der schönste Teil, nämlich dann wenn man lässig-locker am Kassenbereich und dem tobenden Mob vorbeifährt um sofort zu bezahlen. Das Ganze ist meiner Meinung nach in Deutschland nicht realisierbar, da es niemanden gibt der kontrolliert ob du alle Artikel oder immer die richtige Stückzahl eingescannt hast. Willys, ICA und Coop vertrauen ihren Kunden da ziemlich viel. Schweden: das Land in dem Menschen sich vertrauen.

So als alter Software-Entwickler macht man sich natürlich noch so seine Gedanken. Was kann man mit dem System noch so alles anstellen. Wenn ich als Kunde meine Karte durchziehe und den Scanner benutze, ist es sicherlich nur eine Kleinigkeit meine gekaufte Ware datentechnisch zu erfassen und abzuspeichern. Mit diesen Daten könnte mir Willys gezielte und abgestimmte Werbeangebote per Post schicken um mich wieder „anzulocken“. Genauso sollte es machbar sein, zu schauen welche Artikel ich einscanne und anschließend wieder aus dem Warenkorb entferne. Diese Daten könnten interessant sein um herauszufinden, wo der Preis vielleicht zu hoch ist. Naja in wie weit Willys und die anderen diese Möglichkeiten bereits ausschöpfen, wird nie bekannt werden.

Zum Ende noch die Hammernachricht. Ich habe zum ersten Mal helle (weiße) Bratwürste in einem schwedischen Supermarkt bekommen. Sonst bekommt man überall nur diese Bockwurst ähnlichen braunen Grillwürste. Kurioserweise verkauft Willys in Älvsjö echte Eberswalder Bratwürste, die nur rund 20 km von unserer ehemaligen Heimatstadt Bernau hergestellt werden. Schade das die Grillsaison schon fast! vorbei ist.

Mein SFI Kurs

So, nun will ich aber mal wieder über die SFI - Schwedisch für Einwanderer - berichten. Ich hatte ja vor dem Urlaub um meine Versetzung in den Abendkurs gebeten. Meine Überlegung: Dort dürften ja Leute sein, die arbeiten gehen und wer arbeiten geht, der will doch sicher schnell die schwedische Sprache lernen.

Also kamen wir aus dem Urlaub und es war Post für Reik von der SFI aus Haninge im Briefkasten. Schon am letzten Mittwoch dem 20.8. ging sein D-Kurs weiter. Diesmal allerdings nur einmal in der Woche. Aber es kam wieder nichts für mich.

Also rief ich am Montag (18.8.) Hadi an. Dieser erzählte irgendwas von B-Kurs, in den ich ja auf gar keinen Fall wollte, weil er einfach zu einfach ist. Er schlug vor, dass ich Mittwoch mal in seine Sprechstunde komme und wir dann alles klären.

Gesagt, getan! Mittwoch pünktlich um 13:00 Uhr stand ich vor seiner Bürotür. Allerdings nicht allein und so musste ich warten. Machte ja aber nichts. Endlich war ich dran und er wußte auch sofort wer ich bin. Nach einem kurzen Gespräch und einem Kompliment zu meiner schwedischen Sprache (juhu), gab er mir einen Zettel mit meinen Daten.

Jeden Montag und Mittwoch in den C2-Abendkurs. Ich hatte es geschafft und konnte gleich am Abend meinen ersten Unterricht warnehmen.

Es war ein Schock, denn wir waren 35 Leute in einem kleinen Klassenraum.
Die Lehrerin (Lena) hatte ihren ersten Tag und schien nett zu sein. Aber
auch dieser Anfang war langweilig, denn Lesen und Schreiben kann ich Schwedisch nun mal gut. Es hapert eher an der Aussprache und an neuen Vokabeln. Lena sprach mit mir und sagte, ich solle lieber in den D-Kurs gehen. Okej, darüber musste ich erstmal mit Reik und Hadi sprechen.

Natürlich sprach ich zuerst mit Reik und so wie er immer ist, nahm er mir gleich den Gedanken daran. Er sagte „der D-Kurs ist nichts für dich“. Puh, dass saß erstmal. Naja, wahrscheinlich hat er recht. Ich redete jedenfalls nicht mit Hadi darüber.

Ich beschloss dieses Thema einfach ruhen zu lassen. Ich gehe nun in den
C2-Kurs und mache einfach das Beste daraus. Der Unterricht am Montag war
gut, aber die Zeit verging überhaupt nicht. Dafür war der Kurs gestern
bei Lena wieder super. Wir mussten eigenständig schwedische Aufgaben erledigen und ich habe mich mit ein paar Klassenkameraden unterhalten. Zwar sind es nur Männer, aber bei Frauen fällt mir die Kontaktaufnahme ja auch wesentlich schwerer. Was nicht ist, kann ja aber noch werden.


Auch wenn der Stoff nicht schwer für mich ist, glaube ich, dass ich mich in dem Kurs wohl fühlen kann. Zudem komme ich dazu Schwedisch zu sprechen und ob ich das nun im C oder im D Kurs mache, ist dabei ja egal.


Lena sagte aber schon, dass im Oktober die nächsten Tests anstehen und
dass ich dann wahrscheinlich eh in den D-Kurs wechseln würde. Mal sehen,
vielleicht wechsel ich dann wieder in den Mittagskurs, sonst wären Reik
und ich ja in einer Klasse.


Es scheint aber endlich ein Ende zu haben mit meinen „Krieg“ gegen die
SFI und das finde ich einfach klasse.

Donnerstag, 21. August 2008

Mit dem Auto von Gdansk nach Berlin

Nachdem wir die Fähre verlassen hatten, ging es mit dem Auto Richtung Berlin. 502 Kilometer in 6 Stunden und 55 Minuten hatte uns viamichelin.de vorab ausgerechnet.

Der Nachteil der Fahrt durch Polen ist ganz einfach, die Polen haben nämlich keine Autobahnen. So mussten wir die ganze Zeit Landstraße fahren und das dauert eben. In Gdansk waren wir dann aber noch guter Dinge. Bis wir in das Städtchen Gdynia kamen. Ab da war die eine Straße, die wir brauchten voll und wir standen über eine Stunde im Stau. Erst im Örtchen Reda, wo sich die Hauptstraße teilte, konnten wir dem Stau entfliehen. Da waren wir leider schon etwas mit den Nerven fertig und wir hatten noch ein paar Stunden Autofahrt vor uns. Als es erstmal wieder floss, ging es dann bald wieder und unser Urlaubsfeeling kam zurück.

Die erste große Pause machten wir dann Koszalin etwa 205 Kilometer hinter Gdansk. Hier ist Reik dann schon etwa 4 Stunden gefahren. Es war Zeit für einen Wechsel und mich ans Steuer zu lassen. Ich fuhr dann die nächsten 200 Kilometer bis nach Deutschland über die nun geöffneten Grenzen von Szczecin (Stettin). Dann waren es ja nur noch ein paar Kilometer, bis wir unser Urlaubsziel endlich erreicht hatten.

Die Fahrt durch Polen hätte ganz angenehm sein können, allerdings ist es doof, dass es keine Autobahnen gibt und die Straßen in Städten völlig überfüllt sind. Mal davon abgesehen, fahren manche Polen wie Wildsau. Überholen vor der Kurve und so was. Stört mich ja im Endeffekt nicht, wenn noch genug Abstand zwischen uns und dem „Spinner“ ist. Aber auch deutsche Urlauber, die wir dann auf der Strecke immer wieder mal gesehen haben, hatten sich diesem Stil schnell angepasst.

Wenn wir die Strecke noch einmal fahren, was wir sicherlich nochmal tun werden, werden wir auf jeden Fall die Stadt Gdynia meiden, denn hier standen wir wie gesagt auf der Hinfahrt und auch auf der Rückfahrt im Stau.

Montag, 18. August 2008

Mit der Fähre von Nynäshamn nach Gdansk















Da wir jetzt wieder aus unserem Heimaturlaub zurück sind, möchten wir euch ein paar Berichte über die Fährtfahrt und alles andere liefern.

Wir beschlossen schon einige Zeit vor unserem Urlaub mit dem Auto nach Deutschland zu fahren, da wir die drei Wochen unabhängig sein wollten. Somit mussten wir uns überlegen, wie wir am besten fahren.

Nach kurzem Hin und Her entschlossen wir uns die Fähre von Polferries von Stockholm Nynäshamn nach Gdansk auszuprobieren. Am 25.7. war es dann auch endlich soweit, es ging los. Ich sackte Reik gegen 15:45 am Tag in Farsta Strand ein und wir fuhren dann noch so etwa 40 Minuten bis nach Nynäshamn.

Wir kannten den Fährhafen schon durch einen Ausflug dorthin und wußten genau, wo wir hin mussten. Was wir nicht wussten ist, dass wir uns nicht hätten am Schalter anstellen müssen und unsere Boardkarten zu holen, sondern die auch im Autoschalter bekommen hätten. Naja, aus Erfahrung wird man schlauer.

Wir durften dann auch gleich aufs Schiff waren und waren dann schon gegen 17:00 Uhr in unserer Kabine. Auf der Hinfahrt hatten wir eine 2-Mann-Kabine mit Fenster. Nicht groß, aber völlig ausreichend für zwei. Der überreife Schimmel im Fenster war dann doch etwas eklig, aber auch hier sagten wir uns, es sind ja nur 18 Stunden und das Schiff ist schon 28 Jahre alt. Es darf also ein paar Makel haben.

Nachdem wir dann pünktlich um 18:00 Uhr abgelegt sind, machten wir uns auf das Schiff zu erkunden. Oben an Deck war wegen des schönen Wetters die Hölle los. Alle waren draußen und alles Sonnensitze waren belegt.

Somit ging es vorbei an der Grillbar, wo es gegrillte polnische Würste gab, wieder hinab ins Schiffinerere. Hier haben wir zwei Restaurants und eine Kantine gefunden. Ein kleines Kinderparadies stand ebenfalls zur Verfügung. Ein Kino gab es auch, allerdings war dieses auf Deck 2 ganz unten im Schiff und dort war keine richtige Luft zum atmen. Aus diesem Grund sparten wir uns den Kinobesuch.

Wir beschlossen dann Abendbrot zu essen und gingen in eines der beiden Restaurants. Es war lecker, dass kann man sagen und der Blick auf die See lud zum träumen ein. Nach dem Essen stöberten wir noch in den Boardshops und machten einen Spaziergang.

Das coolste Erlebnis hatten wir aber, ich denke es war gegen 22:00 Uhr, als am Horizont der Mond aufging. Ich hatte vorher noch nie einen Mondaufgang gesehen. Der Mond wurde von der Sonne noch angestrahlt und leuchtet romantisch.

Die Nacht war ok. Reik schlief gut, wie er selbst sagt, ich dagegen war immer mal wieder wach. Ist halt ungewohnt. Die See war aber ruhig. Am nächsten Morgen war schon wieder viel Betrieb auf dem Schiff als wir wach wurden. Wir frühstückten wieder in dem Restaurant, wo wir diesmal von einem leichten grimmigen Kellner bedient wurden. Danach hieß es noch Zeit rumkriegen, bevor das Schiff um 12:00 Uhr anlegte.

Alles in allem war es eine gute Fahrt. Es waren rund 95 Prozent Polen, die meisten im angetrunkenen Zustand (aber trotzdem freundlich), der Rest Schweden und wir zwei. Jedenfalls hatten wir so das Gefühl. Vom Schiff runter fahren konnten wir dann endlich um 12:45 Uhr, was uns sehr lang vorkam, aber so eine Masse von Auto will ja kontrolliert vom Schiff runter geführt werden. Wir fuhren durch eine nicht besetzte Kontrolle und konnten ohne weiteren Stop vom Schiff gleich weiter Richtung Berlin fahren.